BRANTEC. Ihre Experten für Brandschutz

Häufig gestellte Fragen (FAQ) im Überblick

1. Allgemeine Brandschutzfragen

Welche Schutzziele verfolgt der Brandschutz

Durch Gesetze, Vorschriften und Richtlinien zum Brandschutz sollen gesellschaftlich vereinbarte Schutzziele erreicht werden, auf die jeder Bewohner oder Benutzer einer baulichen Anlage einen Anspruch hat.

Die Schutzziele lauten:

  • Schutz vor Feuer und Rauch
  • Rettung von Menschen und Tieren
  • Wirksame Löscharbeiten

Welche Gebäudeklassen gibt es?

Quelle: https://www.ndb.de/bautechnik/baulicher-brandschutz/

BRANTEC. Brandschutz Gebäudeklassen im Überblick

Wir hatten Mängel bei einer Brandschau, was ist zu tun?

Senden Sie uns alle Informationen zu, wir unterbreiten Ihnen ein passendes Angebot bzw. werden Sie für eine Objektbegehung kontaktieren.

Was bedeuten die unterschiedlichen Baustoffklassen?

Baustoffklasse ist die bauaufsichtlich Bezeichnung der genormten Klassifizierung von Baustoffen gemäß ihrem Brandverhalten. Sie werden in die folgenden Klassen unterteilt:

Quelle: https://www.2kmc.de/brandklasse-b1

BRANTEC. Baustoffklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501-1

Was ist der Unterschied zwischen einer feuerbeständigen (F90) Wand und einer Brandwand?

Eine Brandwand muss aus nichtbrennbaren Baustoffen der Baustoffklasse A1 oder A2 bestehen und einem Feuer mindestens 90 Minuten lang standhalten (Feuerwiderstandsklasse F90). Während dieses Zeitraums müssen alle wesentlichen Funktionseigenschaften der Wand bewahrt bleiben, auch wenn sie die ganze Zeit direkter Flammeneinwirkung ausgesetzt ist. Brandwände müssen auch unter zusätzlicher mechanischer Beanspruchung feuerbeständig sein. Die Standsicherheit wird in der DIN 4102 Teil 3 geregelt.

Woran erkennt man einen außenliegenden Treppenraum?

Außenliegende Treppenräume liegen an einer Außenwand und müssen je Geschoss öffenbare Fenster von mindestens 0,5m² aufweisen und können über diese belichtet, belüftet und entraucht werden.

Wie viele Rettungswege sind Bauordnungsrechtlich erforderlich?

Gemäß § 33 Abs. 1 BauO NRW sind für Nutzungseinheiten mit mindestens einem Aufenthaltsraum in jedem Geschoss mindestens zwei voneinander unabhängigen Rettungswege ins Freie vorzusehen. Rettungswege können wie folgt ausgeführt werden:

  • Rettungsweg über einen notwendigen Flur,
  • Rettungsweg über eine notwendige Treppe, wenn nicht ebenerdig,
  • Rettungsweg über eine von der Feuerwehr mit Rettungsgeräten erreichbare Stelle (z.B. Fenster 0,90m x 1,20m im Lichten / Brüstungsoberkante nicht höher als 1,20m), wenn die Feuerwehr zustimmt.

2. Anlagentechnischer & baulicher Brandschutz

Welche Funktionen haben Feststellanlagen?

Feststellanlagen werden eingesetzt, damit selbstschließende Feuerschutzabschlüsse / Rauchschutzabschlüsse betriebsbedingt geöffnet bleiben können, da diese bei Rauchentwicklung selbständig schließen.

Woran erkennt man eine Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Feuerwehr?

Eine Brandmeldeanlage mit Aufschaltung, kann man an der Feuerwehrperipherie (FIBS) und an den Druckknopfmeldern in Rot RAL 3000 erkennen.

Seit wann sind Rauchwarnmelder im Wohnungsbau gesetzlich vorgeschrieben?

In NRW sind Rauchwarnmelder im Wohnungsbau zum 31.03.2013 mit einer Übergangsfrist bis zum 31.12.16 gesetzlich vorgeschrieben.

Wo müssen Rauchwarnmelder in Wohnungen angebracht werden?

Gemäß § 47 Abs. 3 BauO NRW müssen in Wohnungen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Weitere Anforderungen an die Rauchwarnmelder können sich aus der DIN 14676 ergeben.

Welche Arten von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) gibt es?

Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA)

Mechanische Rauchabzugsanlagen (MRA)

Rauchschutzdruckanlage (RDA)

Was ist ein Wärmeabzug und wozu dient er?

Öffnungen ins Freie die im Brandfall die Wärme zum Schutz der Konstruktion ableiten. Dies sind unter anderem:

  • öffenbare Flächen
  • ausschmelzende Kunststoffe
  • sich zerstörende Verglasung (Einfachverglasung)

Ab welcher Hallengröße werden gemäß IndBauR NRW, RWA-Anlagen nach DIN 18232 / EN12101 gefordert?

Ab 1600m² wird eine RWA-Anlage nach DIN 18232 / EN12101 gefordert.

Wann löst eine Brandschutzklappe aus?

In der Regel löst eine Brandschutzklappe mittels Schmelzlot bei 72°C aus.

Was ist der Unterschied zwischen I- und E- Kabelkanälen?

Ein I-Kanal gewährleistet, dass Flucht -und Rettungswege vor Ausbreitung eines Kabelbrandes sicher sind

  • Brandbeanspruchung von innen nach außen
    I-Kanal Icon

Ein E-Kanal gewährleistet, dass elektr. Anlagen / Aggregate funktionsfähig bleiben, siehe auch FAQ "Kabel mit Funktionserhalt".

  • Brandbeanspruchung von außen nach innen

Zu welchem Ziel/Zweck gibt es Kabel mit Funktionserhalt?

Sicherstellung der Versorgung von elektrischen Sicherheitseinrichtungen z.B.:

  • Wasserdruckerhöhungsanlagen zur Löschwasserversorgung
  • Rauchabzugsanlagen
  • Feuerwehraufzüge
  • Sicherheitsbeleuchtungsanlagen

Die Dauer des Funktionserhalts der einzelnen Anlagen wird im Abschnitt 5 der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen beschrieben. Diese kann von 30- bis 90 min. in Abhängigkeit der zuvor genannten Anlagen variieren.

Welche Änderungen dürfen an Feuerschutzabschlüssen vorgenommen werden?

An Feuerschutzabschlüssen dürfen nur Änderungen durchgeführt werden, wenn diese auch in der Anlage der AbZ (Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung) aufgeführt worden ist.

Dürfen E-Öffner in einen bestehenden Feuerschutzabschluss nachgerüstet werden?

Wenn die Feuerschutztür nicht bereits ab Werk dafür vorgerichtet ist, ist der nachträgliche Einbau nicht erlaubt!

Wofür steht AbZ / AbP?

Das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis (AbP) ist neben der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (AbZ) ein Verwendbarkeitsnachweis von nicht geregelten Bauprodukten und Bauarten gemäß den Landesbauordnungen der Länder und wird auf einem Bauprodukt durch das Übereinstimmungszeichen kenntlich gemacht.

Ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (AbP) kann für solche Bauprodukte und Bauarten erstellt werden, deren Verwendung nicht der Erfüllung erheblicher Anforderungen an die Sicherheit baulicher Anlagen dient, oder die nach allgemein anerkannten Prüfverfahren beurteilt werden.

Wie groß sollte der Mindestabstand zwischen Durchführungen von Leitungen durch Wände und/oder Decken sein?

Der Mindestabstand muss 50 mm (durchgehender Mörtelsteg) zwischen den Durchführungsoberflächen betragen, wenn keine anderen Angaben im ABZ / ABP beschrieben worden ist.

3. Betrieblich-organisatorischer Brandschutz

Wann brauche ich einen Brandschutzbeauftragten?

Erforderlich ist die Bestellung eines Brandschutzbeauftragten nur, wenn er baurechtlich bzw. in einer entsprechenden Bauvorschrift (z. B. § 42 Abs. 1 SBauVO) gefordert ist. Im Arbeitsschutzgesetz ( § 10 ArbSchG ) wird die allgemeine Forderung erhoben, dass der Arbeitgeber entsprechend der Art der Arbeitsstätte und der Tätigkeiten sowie der Zahl der Beschäftigten die Maßnahmen zu treffen hat, die zur Ersten Hilfe, Brandbekämpfung und Evakuierung der Beschäftigten erforderlich sind. Dabei hat er der Anwesenheit anderer Personen Rechnung zu tragen. Arbeitsschutzrechtlich muss der Arbeitgeber die nötigen Maßnahmen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eigenverantwortlich ermitteln und festlegen. Ermittelt der Arbeitgeber eine erhöhte Brandgefährdung, kann die Benennung eines Brandschutzbeauftragten zweckmäßig sein.

Wann wird eine Brandschutzordnung benötigt?

Erforderlich ist die Erstellung einer Brandschutzordnung nur, wenn es baurechtlich bzw. in einer entsprechenden Bauvorschrift (z. B. § 42 Abs. 1 SBauVO) gefordert ist. Ermittelt der Arbeitgeber eine erhöhte Gefährdung, kann die Erstellung einer Brandschutzordnung zweckmäßig sein.

Wie viele Brandschutzhelfer werden benötigt?

Gemäß ASR A2.2 ergibt sich die Anzahl der Brandschutzhelfer aus der Gefährdungsbeurteilung. Ein Anteil von 5 % der Beschäftigten ist in der Regel ausreichend. Die aus der Forderung erhobenen 5% der Beschäftigten müssen während des Betriebs anwesend sein. Schichtdienst, Urlaub und Krankheit der Brandschutzhelfer ist zu berücksichtigen.

Im welchem Zeitraum muss der Brandschutzhelfer die Schulung wiederholen?

Es ist gemäß der ASR A2.2 erforderlich, die Unterweisung mit Übungen (Löschübungen) zu wiederholen. Es wird empfohlen nach 3 bis 5 Jahren erneut eine Schulung zu besuchen.

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